Künstler
Giovanni Bellini und WerkstattTitel
Maria mit KindDatierung
um 1488–1490Technik / Material
Mischtechnik auf PappelholzMaße
Höhe: 77,5 cm; Breite: 58,8 cmCreditline
Staatsgalerie Stuttgart, Vermächtnis Königin Olga von Württemberg 1892CC-Lizenz
Public Domain Mark 1.0 - Weltweit frei von bekannten urheberrechtlichen Einschränkungen
Künstler
Giovanni BelliniTitel
Maria mit Kind (Madonna Rogers)Datierung
um 1483–1485Technik / Material
Öl auf HolzMaße
Höhe: 88,9 cm; Breite: 71,1 cmCreditline
The Metropolitan Museum of Art, Rogers Fund, 1908Copyright
The Metropolitan Museum of ArtCC-Lizenz
Public Domain Mark 1.0 - Weltweit frei von bekannten urheberrechtlichen Einschränkungen
Das Hochformat ist knapp 80 Zentimeter hoch und fast 50 Zentimeter breit. Es ist mit Ölfarben auf Pappelholz gemalt. Das Andachtsbild ist im Besitz der Staatsgalerie Stuttgart.
Dargestellt ist Maria hinter einer niedrigen Brüstung sitzend. Sie hält ihren nackten Sohn, der darauf steht.
Mutter und Kind bilden das Zentrum des Gemäldes. Maria trägt einen faltenreichen blauen Mantel, darunter ein violett-changierendes Gewand mit enganliegenden Ärmeln. Über Kopf und Haaren liegt ein weißes Tuch mit Goldborte, das vor der Brust verschlungen ist. Maria hat den Kopf leicht zu ihrer linken Seite geneigt und blickt die Betrachtenden direkt an. Sie hat feine Gesichtszüge, braune Augen, eine kleine Nase mit einem geraden langen Nasenrücken und einen kleinen Mund.
Das Jesuskind steht schräg vor Maria auf der braun-gemaserten Brüstung. Sein Kopf befindet sich auf Höhe ihrer Halsbeuge. Marias rechte Hand liegt auf der Brust des Sohnes. Der greift mit seiner rechten Hand ihren Daumen und betastet mit der Linken ihren Handrücken. Der Blick des Kindes ist nach unten gerichtet und sein Kopf leicht nach vorn geneigt. Rotblonde Löckchen umrahmen das rundliche Gesicht mit den rosigen Wangen.
In ihrer linken Hand, im Rücken des Kindes, hält Maria eine goldene Birne zwischen Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger. Der Stiel der Frucht zeigt nach oben. Der goldene Schimmer der Birne lässt Teile ihrer Handinnenseite und Finger ebenfalls golden erscheinen.
Dreiviertel des Hintergrundes sind von einem leuchtend roten Vorhang mit feiner Goldborte bedeckt. Am linken Bildrand gibt er den Blick auf eine Stadt mit Türmen und Kuppeldächern hinter einer Mauer mit Zinnen frei. Die Stadt ist in eine bewaldete Hügellandschaft eingebettet. Der Himmel über den Hügelkuppen ist weiß und wird zum oberen Bildrand hin blau.
In goldenen Buchstaben hat der Maler seine Signatur an der Brüstung mittig am unteren Bildrand angebracht. Auf dem dunklen Untergrund steht: Ioannes Bellinus.
Mit ernstem Blick schaut Maria uns an. Sie weiß, dass ihr Kind am Kreuz sterben und durch seinen Tod die Menschheit erlösen wird. Als Zeichen der Erbsünde hält sie … keinen Apfel, sondern eine Birne! in der linken Hand. Mit der rechten hat sie ihren Sohn umfasst, der womöglich noch unsicher im Stehen ist. Die symbolische Szene spielt sich vor einem leuchtend roten Vorhang ab; hinter diesem ist die Stadt Vicenza zu erkennen – eine Nachbarstadt Venedigs.
Giovanni Bellini und die Maler seiner Werkstatt waren berühmt für ihre Madonnendarstellungen. Sie schufen unzählige Werke… die sich immer in kleinen Details unterschieden. Bellini und seine Helfer arrangierten einzelne Elemente zu immer neuen Kompositionen und entgingen so der Versuchung, ein Erfolgsmotiv in Serie zu fertigen.
Vergleichen Sie diese Madonna und ihr Kind beispielsweise mit der sogenannten „Madonna Rogers“ in der zweiten Abbildung dieser Station. Beide Gemälde stammen aus der Werkstatt Bellinis; sie sind sich ähnlich – und doch in vielen Details sehr unterschiedlich. Die Birne, der blaue Mantel, die Landschaft im Hintergrund, der nackte Knabe… finden Sie noch mehr unterschiedliche Ähnlichkeiten?
Auf diesem Bild sehen Sie Maria und den kleinen Jesus. Maria hält Jesus mit ihrer rechten Hand fest, um ihn zu stützen. In ihrer linken Hand hält sie eine Birne. Hinter Maria hat Bellini einen leuchtend roten Vorhang gemalt. Hinter dem Vorhang sehen wir die Stadt Vicenza – eine Nachbarstadt von Venedig.
Giovanni Bellini und die Maler seiner Werkstatt waren berühmt für ihre Bilder von Maria. Sie haben Maria immer wieder gemalt, und jedes Bild war ein kleines bisschen anders als das vorherige.
Vergleichen Sie die beiden Bilder von Maria. Beide Bilder wurden von Bellini und seiner Werkstatt gemalt. Die Bilder sehen ähnlich aus, aber es gibt auch Unterschiede: Die Stadt im Hintergrund ist eine andere, statt Maria hält Jesus die Birne in der Hand… finden Sie noch weitere Unterschiede?