Das Werk ist auch aus Katharina Grosses Studienzeit. Es ist in einem kräftigen Grün bemalt. Darunter ist eine blaue Farbe. Die Künstlerin hat das Werk übermalt. An vielen Stellen sieht man die blaue Farbe noch. Zum Beispiel an Kanten und in Vertiefungen. Die Seiten hat sie nicht bemalt. Dort ist das wachsartige Material noch zu sehen.
Vergleichen Sie das Objekt einmal mit den beiden Arbeiten hier im Raum, die ebenfalls 1989 entstanden sind. Eine zeigt eine klare, kräftige rot-orange Farbfläche. An der Seite ist eine orangefarbene Kordel direkt in das Material eingearbeitet. Sie tritt an den Rändern hervor, verschwindet aber auch wieder. Das Kordelstück ist von dem wachsartigen Material umschlossen. Dadurch entsteht eine Spannung zwischen der weichen Form und der Struktur der Kordel.
In dem anderen Werk ist die Farbe zu einem Relief geschichtet. Verschiedene Farben wie Blau, Gelb und Rot treffen aufeinander. Die Farbe ist nicht einfach nur dick aufgetragen, sondern auch modelliert und geschichtet, fast wie eine Skulptur.
An den Arbeiten kann man sehen: Auch früher hat die Künstlerin mit Farbe und Material experimentiert. Farbe ist für sie nicht nur zum Anschauen da, sondern sie wird zum greifbaren Material im Raum. Schon hier zeigt sich, wie die Künstlerin später ihre Malerei in den Raum holen und Farbe als plastisches Element verwenden wird.
Kommen Sie nun mit in Raum 111, dem letzten Teil der Ausstellung. Hier sind Plastiken zu sehen die zeigen, wie Katharina Grosse zwischen 2017 und 2021 gearbeitet hat.