09 Katharina Grosse
Ohne Titel

Das Bild ist aus dem Jahr 1989. Damals hat Katharina Grosse an der Kunst-Akademie in Düsseldorf studiert. Sie wollte schon damals „Malerei ohne Malerei“ machen. Das Bild sieht auf den ersten Blick noch wie ein Gemälde aus. Es ist eine abstrakte Öl-Malerei auf einer Leinwand.

Aber es gibt auch einen Unterschied: Die Künstlerin hat nicht einfach nur gemalt. Sie hat auch mit Farben geschichtet und mit Tiefen-Effekten gespielt. Auch wenn die Malerei auf der Leinwand bleibt, erzeugen die halb durchsichtigen Farben einen Tiefen-Raum. Die Farbschichtung ist hier schon eine Vorbereitung für das spätere Sprühen von sich überlagernden Farben. Die Komposition wirkt offen und dynamisch. Sie scheint über den Rand von der Leinwand hinaus zu gehen. Das ist ein Motiv aus Katharina Grosses späterer Arbeit. Auch in vielen anderen Werken von Grosse spielt es eine Rolle.

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Die Bilder entstanden zwischen 1989 und 1990. Sie zeigen noch klare Farbflächen. Grosse hat mit verschiedenen Farb-Konsistenzen und Mal-Techniken experimentiert. Auf dem mint-grünen Bild zum Beispiel hat sie die Farbe kreisförmig mit einem Spatel verteilt. Darunter sieht man dann verschiedene Malschichten. Wahrscheinlich hat die Künstlerin die Farbe lasierend aufgetragen, also in mehreren Schichten.

Dadurch entsteht ein leichter, fast schwebender Effekt. Es geht um Transparenz und Überlagerung. Auf einem anderen Bild sind schwebende Farbformen und bewusst gesetzte Zwischenräume zu sehen. Das findet sich auch in Katharina Grosses späteren Wand-Bildern wieder.

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