Künstler
Katharina GrosseTitel
Ohne TitelDatierung
2025Technik / Material
LeinwandMaße
Höhe: 540 cm; Breite: 730 cm; Tiefe: 500 cmCreditline
Katharina Grosse, ohne Titel, 2025Copyright
© VG Bild-Kunst, Bonn 2025, Foto Staatsgalerie StuttgartDieses Werk markiert einen Übergang: es ist eine Wandarbeit, die sich jedoch zugleich plastisch in den Raum erstreckt. Allein schon durch die monumentalen Dimensionen entfaltet sie physische Präsenz. Sie faltet und wölbt sich, ist an einigen Stellen eng mit der Wand verhaftet und schwebt an anderen losgelöst im Raum. So erzeugt Katharina Grosse durch Form und Größe der Arbeit einen Dialog mit der Architektur. Gehen Sie doch einmal durch den Raum und betrachten Sie die Leinwand von verschiedenen Standpunkten aus. Wie verändern sich die Faltenwürfe und Schatten je nach Lichteinfall?
Als Material wählt Grosse hier eine Leinwand, die sie bewusst unbemalt lässt – eine radikale Abkehr von den farbgewaltigen Arbeiten, die den größten Teil ihres Werks auszeichnen. So hinterfragt sie mit diesem Werk, was passiert, wenn sie nicht malerisch in einen Raum eingreift. Die Leinwand-Installation bleibt eine Art von „Anti-Malerei“ oder auch eine „potenzielle Malerei“: sie erinnert uns daran, was möglich wäre, aber nicht ausgeführt wurde und durchbricht bewusst unsere Erwartungen. Damit wirft Grosse die Frage auf, ob ein Werk nur dann als Malerei gelten kann, wenn Farbe verwendet wurde. Oder reicht möglicherweise bereits das Bewusstsein aus, dass Farbe aufgetragen werden könnte?
Um Ihren Rundgang fortzusetzen, durchqueren Sie die beiden Räume 115 und 114 und begeben sich in Raum 113, um frühe Werke aus Katharina Grosses Studienzeit in Düsseldorf zu sehen.