In diesem Raum sind Wand-Bilder von Katharina Grosse aus dem Jahr 2021 zu sehen. Die Künstlerin hat die Platten für die Ausstellung neu zusammengestellt. Deshalb sind die Bilder jetzt ein großes Polyptychon. Das ist eine Malerei, die sich über mehrere Bild-Tafeln erstreckt und zusammen ein Kunstwerk ergibt.
Die Schichtholz-Platten zeigen schon alleine Katharina Grosses Handschrift: Sie hat mit einer Sprüh-Dose in verschiedenen Farben auf die Platten gesprüht. Dabei hat sie farbige Nebel-Wolken gemacht. Einige Stellen sind sehr dick und einige dünn mit Farbe besprüht.
Interessant ist auch das Material, auf dem Grosse malt: die Platten sind rau und haben eine andere Struktur als Leinwand. Manchmal lässt Grosse die Holz-Maserung sichtbar. Außerdem hat sie Platten in verschiedenen Dicken zusammengefügt. Deshalb ist die Malerei nicht nur auf einer Fläche, sondern auch auf den Kanten zu sehen. Je nach Licht sieht man die Kanten unterschiedlich stark.
Das Zusammenfügen von den Einzel-Bildern hat mehrere Effekte: Das Werk wirkt durch die große Fläche noch räumlicher. Die Platten sehen zwar zusammenhängend aus, sie sind aber nicht ganz zusammengefügt. Das Bild wirkt dadurch wie ein riesiges Puzzle, das immer weitergeht. Die bunten Flächen sind auch in viele Stücke zerschnitten. Das erinnert daran, dass Katharina Grosse in ihren Bildern oft schichtet, übereinander lagert und Bild-Grenzen auflöst.
Gehen Sie weiter durch Raum 115 und dann in Raum 116. Dort gibt es eine neue Leinwand-Installation von Katharina Grosse zu sehen.