03 Katharina Grosse
Ghost

Die Skulptur mit dem Namen »Ghost« lädt zum Verweilen ein. Sie versperrt den Weg in den Kuppel-Saal. Das heißt: Wir müssen um sie herumgehen. Durch die Aufstellung von »Ghost« als Barriere will Katharina Grosse, dass wir über unsere Bewegungen im Raum nachdenken.

Gleichzeitig ist die Skulptur aber auch ein Tor zu den anderen Kunstwerken. »Ghost« verbindet zwei Gruppen von Arbeiten von Katharina Grosse. Die eine Gruppe sind die frühen Plastiken. Die andere Gruppe sind die großen Malereien von heute.

Die Skulptur sieht aus wie Gestein oder ein Eisberg. Aber Katharina Grosse hat kein schweres Material verwendet. Sie hat Styropor genommen. Das ist ein leichtes und zerbrechliches Material.

Das Auffälligste an »Ghost« ist das, was fehlt. Denn normalerweise sind die Werke von Katharina Grosse bunt bemalt. Das ist dieses Mal nicht so.

Weil die Farbe hier fehlt, unterscheidet sich »Ghost« stark von Grosses Arbeit »The Sprayed Dear« im nächsten Raum. Bei »The Sprayed Dear« sind Boden und Skulpturen im Kuppel-Saal mit Farbe voll gesprüht. Die beiden Werke zusammen ergeben einen spannenden Dialog. Bei »Ghost« ist es fast so, als wolle die Künstlerin sagen: Hier müsst ihr euch die Farbe selbst hinzudenken.

Vielleicht ist mit »Ghost« also eine „Möglichkeit“ von Malerei gemeint – die Skulptur ist gerade deshalb spannend, weil sie nicht bunt ist.

Gehen Sie nun weiter in den großen Kuppel-Saal.