Auf diesem Bild sehen Sie den heiligen Georg. Er reitet direkt auf den Drachen zu und sticht ihn mit seiner Lanze in den Hals. Damit hat er den Drachen besiegt und die Bewohner der Stadt Silena gerettet. Am Boden sieht man noch die Überreste der Opfer des Drachen. Auch die Prinzessin, die sich hinter einem Baum versteckt hat, sollte dem Drachen geopfert werden. Sie betet für einen guten Ausgang des Kampfes.
Im Hintergrund sehen Sie eine große Stadt, davor spielt eine andere Geschichte aus der Bibel: Ein Mann mit einem roten Mantel kniet am Boden. Der Mann ist der heilige Stephanus. Er wird gleich gesteinigt. Links in den Bergen sehen wir zwei Männer: Hieronymus und Benedikt von Nursia. Carpaccio malte dieses große Bild für das Kloster San Giorgio Maggiore, das den Regeln des heiligen Benedikt folgte.
Der heilige Georg ist auch auf den vier kleinen Bildern unten abgebildet. Die kleinen Bilder zeigen, wie Georg für seinen Glauben gelitten hat. Georg ist drei Mal gestorben und wieder auferstanden, bevor er im Jahr 303 schließlich enthauptet wurde.
Das Thema des Kampfes gegen den Drachen – der Kampf Gut gegen Böse – bewegt Künstler bis heute. Drehen Sie sich um und schauen Sie auf die gegenüberliegende Wand. Hier sehen Sie eine moderne Darstellung des Themas. Der chinesische Künstler Ai Weiwei hat das Bild aus Legosteinen nachgebaut und das Motiv wie Pixel auf einem Bildschirm in lauter kleine Farbpunkte zerlegt.